top of page

Was bedeutet es, sich selbst nicht zu spüren?

Und was Trauma, Nervensystem und Körperarbeit damit zu tun haben

  • „Ich fühle mich leer.“

  • „Ich funktioniere nur noch.“

  • „Ich weiß gar nicht mehr, was ich will oder brauche.“

  • "Ich weiß eigentlich garnicht, wie ich mich wirklich entspannen kann."


Wenn du dich in diesen Sätzen wiedererkennst, bist du nicht allein. Viele Menschen erleben genau das: den Verlust der Verbindung zu sich selbst. Doch was heißt es eigentlich, sich nicht mehr zu spüren – und warum passiert das überhaupt?


Woran merkst du, dass du dich nicht spürst?

  • Du triffst Entscheidungen eher aus dem Kopf als aus dem Gefühl.

  • Du hast ständiges Gedankenkreisen.

  • Du nimmst Hunger, Müdigkeit oder Grenzen oft zu spät wahr.

  • Emotionen wirken diffus oder überwältigend – oder du fühlst gar nichts mehr.

  • Du lenkst dich ständig ab, hast Schwierigkeiten zur Ruhe zu kommen.

  • Du fühlst dich wie abgeschnitten vom eigenen Körper oder Leben.


Das alles sind Hinweise darauf, dass dein Nervensystem überlastet ist – meist nicht zum ersten Mal.



Frau liegt erschöpft im Bett und hat ihre Grenzen nicht gespürt

Wenn Dauerstress zum Normalzustand wird

Viele Menschen leben in einem Zustand von innerer Anspannung, ohne es zu merken. Der Körper steht dauerhaft unter Hochstress, das Nervensystem befindet sich im Überlebensmodus – doch weil dieser Zustand so vertraut ist, wird er als „normal“ empfunden.


Vielleicht kennst du das:

  • Du kannst schwer abschalten, selbst in Ruhephasen.

  • Du bist innerlich getrieben, auch wenn es keinen offensichtlichen Grund gibt.

  • Entspannung fühlt sich seltsam oder sogar bedrohlich an.


Dieser Zustand entsteht oft durch chronischen Stress, emotionale Überforderung und hat seinen Urpsrung meist durch frühe Bindungsverletzungen : das Nervensystem hat sich angepasst. Das Problem: Ein Körper im Dauerstress kann nicht heilen, nicht spüren, nicht wirklich leben. Auch wenn wir denken, dass wir fühlen, weil wir etwas fühlen können ist das wirkliche freie Fließen durch die Bandbreite aller Emotionen hindurch nicht möglich.


Dissoziation – wenn der Körper sich schützt

Dissoziation bedeutet, dass bestimmte Empfindungen, Emotionen oder sogar Erinnerungen abgespalten werden. Es ist ein Schutzmechanismus, den unser Nervensystem nutzt, um in überwältigenden Momenten zu überleben.


Dissoziation kann so aussehen:

  • Du fühlst dich wie hinter einer Glasscheibe, beobachtest dich von außen.

  • Du „funktionierst“, aber innerlich bist du leer oder taub.

  • Du hast Erinnerungslücken oder verlierst das Zeitgefühl.

  • Emotionen erreichen dich nur gedämpft – oder gar nicht.


Viele Menschen merken gar nicht, dass sie dissoziieren – weil es sich anfühlt wie ihr normaler Zustand. Doch dauerhaft in dieser Trennung zu leben, führt oft zu innerer Leere, Erschöpfung, Orientierungslosigkeit und dem Gefühl, „nicht richtig da zu sein“.


Wichtig: Dissoziation ist keine Schwäche, sondern eine intelligente Schutzreaktion. Doch sie kann sich verändern, wenn du Sicherheit im Körper wieder aufbaust.


Wie Trauma und Nervensystem damit zusammenhängen sich selbst nicht zu spüren

Sich selbst nicht zu spüren ist häufig eine Folge von Entwicklungstrauma, Bindungsverletzungen oder emotionaler Vernachlässigung. Unser Nervensystem speichert all diese Erfahrungen – nicht als Gedanken, sondern als Körpersignale.

Wenn es lernt, dass Fühlen gefährlich oder überfordernd ist, trennt es sich davon ab. Das geschieht oft unbewusst und bleibt als Muster bestehen.


Ein sogenanntes dysreguliertes Nervensystem (ein Nervensystem, das sich nicht gesund entwickeln konnte) zeigt sich u.a. durch:

  • Anhaltende innere Unruhe oder Erstarrung

  • Reizüberflutung oder Überanpassung

  • Schwierigkeiten mit Nähe, Grenzen oder Selbstregulation


Warum Körperarbeit ein Schlüssel ist

Der Weg zurück zu dir führt über den Körper. Nicht über Analyse, sondern über Erfahrung.


Körperarbeit, somatische Praxis und Nervensystemregulation ermöglichen dir:

  • Sicherheit im Körper aufzubauen

  • schädliche Stressmuster zu erkennen und zu lösen

  • Gefühle in kleinen Dosen zuzulassen

  • Containment aufzubauen, damit Gefühle nach und nach gefühlt werden können

  • dich sanft und nachhaltig wieder zu spüren


Es geht nicht darum, alles auf einmal zu fühlen. Das sollte tunlichst vermieden werden. Außerdem ist der Körper ein intelligentes System, das uns oft nur das zumutet, was wir auch halten können. Damit es nicht zu Re-Traumatisierung kommt, ist es eher eine Lebensentscheidung, diesen Weg langsam, Schritt für Schritt und mit Zeit zu gehen. Alles andere ist fahrlässig und kontraproduktiv. Es geht darum, einen liebevollen Zugang zu dir selbst zu finden – in deinem Tempo, mit Achtsamkeit und Mitgefühl. Das braucht Zeit und Hingabe, den Willen zur eigenen, ehrlichen Heilung und auch das Wissen, dass es erst einmal darum geht sich selbst kennen und mögen zu lernen, anstelle sich in Selbstliebe baden zu können.


Frau in Selbstumarmung spürt sich wieder

Sich selbst wieder spüren – ein Weg zurück ins Leben

Sich selbst zu spüren heißt:

💛 Ich darf mich selbst wahrnehmen.

💛 Ich darf meine Bedürfnisse kennen und achten.

💛 Ich darf mein Tempo bestimmen.

💛 Ich bin wieder in Beziehung – zu mir selbst und zur Welt.


Es ist ein Prozess, kein Ziel. Und er beginnt genau hier, in diesem Moment, mit einem Atemzug, einem Innehalten, einer ehrlichen Frage:

Wie geht es mir gerade – wirklich?


Du musst diesen Weg nicht allein gehen.

Wenn du dich wieder mit deinem Körper, deinem Wesen und deiner Lebendigkeit verbinden möchtest, begleite ich dich gerne – mit Nervensystemarbeit, intuitiver Tiefe und einem sicheren Raum, in dem du dich wieder selbst spüren darfst.


Comentarios


bottom of page