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Nervensystem & Emotionen verstehen: Wie dein Körper dir zeigt, was du fühlst!

Aktualisiert: 21. Juni

Mann ist von seinen Emotionen überwältigt

Kennst du das Gefühl, emotional überwältigt zu sein – ohne genau zu wissen, warum? Vielleicht zieht sich plötzlich alles in dir zusammen, dein Herz rast, oder du bist wie betäubt. Was viele nicht wissen: Dein Nervensystem verarbeitet Emotionen, noch bevor du sie bewusst wahrnehmen kannst.


In diesem Artikel erfährst du:

  • Wie dein Nervensystem mit deinen Gefühlen verbunden ist

  • Warum manche Emotionen dich „überfluten“

  • Und wie du lernst, deine emotionale Landschaft liebevoll zu regulieren


Was hat das Nervensystem mit Emotionen zu tun?

Dein Nervensystem ist nicht nur für Bewegung oder Atmung zuständig – es ist der emotionale Übersetzer deines Lebens. Alles, was du fühlst, läuft durch dieses System. Es nimmt Reize wahr, bewertet sie (bewusst oder unbewusst) und sorgt für passende körperliche Reaktionen.

Wenn du also:

  • zittrig wirst vor Angst,

  • erstarrst vor Scham oder

  • dich geborgen fühlst und entspannst –dann ist dein autonomes Nervensystem am Werk.


Die drei Zustände deines Nervensystems nach der Polyvagal-Theorie

Die Polyvagal-Theorie (nach Stephen Porges) beschreibt drei Hauptzustände:

  1. Ventraler Vagus

    1. Balance

    2. Verbindung & Sicherheit → Du fühlst dich offen, geerdet, in Kontakt mit dir und anderen, kreativ und kommunikativ

  2. Sympathikus

    1. Aktivierung (Übererregung)

    2. mit Stress: Kampf oder Flucht → Aktivierung: Herzklopfen, Druck, Wut, Angst. mqn will „etwas tun“.

  3. Dorsaler Vagus (Teil des Parasympathikus, Untererregung)

    1. Rest & Digest = Regeneration, Entspannung, Verdauung

    2. im Stress: Erstarrung / Shutdown → Rückzug, Taubheit, Gefühl von „abgeschnitten sein“


Jede Emotion bewegt sich durch einen dieser Zustände. Wenn du wütend bist, wirst du vielleicht aktiviert. Wenn du überfordert bist, fällst du in die Erstarrung. Und wenn du dich sicher fühlst, kann dein System regulieren.


Warum Emotionen oft „zu viel“ sind

Gerade sensible Menschen spüren Emotionen sehr intensiv. Wenn das Nervensystem aber alte Erfahrungen mit Gefahr, Schmerz oder Überforderung gespeichert hat, werden selbst kleine Reize als Bedrohung empfunden.

Das Nervensystem reagiert dann nicht auf die Gegenwart – sondern auf vergangene Prägungen.


Beispiel:Jemand ignoriert deine Nachricht – dein Körper erinnert sich an das Gefühl von Ablehnung aus vergangenen Erfahrungen. Die Folge: Herzrasen, Enge im Brustkorb, Traurigkeit.


Emotionale Regulation beginnt im Körper

Viele versuchen, Emotionen mit dem Kopf zu lösen. Aber das Nervensystem spricht eine andere Sprache: die Sprache der Empfindungen, Bewegungen und Rhythmen.


Sanfte Tools zur Regulation, z.B.:

  • Atmen: Langsames Ausatmen aktiviert den Vagusnerv

  • Berührung: Hände aufs Herz oder Bauch legen

  • Schütteln: Spannung aus dem Körper „entladen“

  • Orientierung im Raum: Augen bewegen, Kopf mitnehmen, Umgebung wahrnehmen

  • Kontakt suchen: Mit einem sicheren Menschen sprechen

Diese einfachen Techniken senden deinem System: „Ich bin in Sicherheit.

Eine Frau berührt sich danft um ihre Nervensystem zu regulieren

Emotionen fühlen – ohne dich zu verlieren

Es geht nicht darum, „negative“ Emotionen loszuwerden, sondern:zu lernen, sie zu halten – ohne dass sie dich überfluten, einen Umgang mit ihnen zu finden und dich und deine Innenwelt wirklich verstehen zu lernen.

Wenn du deinem Nervensystem Sicherheit gibst, kann dein ganzes Wesen weicher werden.

Das bedeutet auch:

  • Gefühle dürfen da sein

  • Du musst sie nicht analysieren oder kontrollieren

  • Du darfst dich langsam annähern, in deinem Tempo


Fazit: Dein Nervensystem zu verstehen ist ein Schlüssel zu emotionaler Freiheit

Emotionen sind nichts, was „mit dir durchgeht“. Sie sind intelligente Botschaften deines Körpers – geleitet durch dein Nervensystem. Je besser du diesen inneren Kompass verstehst, desto leichter wird es, dich selbst zu regulieren, alte Muster zu lösen und wieder in deine innere Balance zu finden.


In meinem 2-teiligen psychoedukativen Workshop "Nervensystem & Emotionen verstehen: Wie deine innere Regulation dein Fühlen, Denken und Handeln prägt." erkunden wir gemeinsam Fragen wie:

  • Warum reagiere ich in bestimmten Situationen emotional so stark (oder gar nicht)?

  • Was haben Nervensystemzustände mit Trauma, Bindung und innerer Sicherheit zu tun?

  • Wie erkenne ich meine eigenen Regulationsmuster – und wie kann ich sie beeinflussen?


Du wirst viel über das Nervensystem , Emotionen dich selbst mitnehmen können. Wenn dich das Thema interessiert, dann findest du hier alle Informationen und die Möglichkeit zur Buchung.




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